Grüße aus dem Esszimmer. Das schnellste Pferd im Stall der Radeberger Gruppe heißt seit vielen Jahren Ur-Krostitzer. In Leipzig und Umgebung ist Ur-Krostitzer klarer Marktführer, allerdings nicht in der Gastronomie, was der Marke nun entgegenkommt. Das prozentual schlimme Fassbierminus entspricht „nur“ 45.000 hl. Dagegen liefen im Handel fette Zuwächse auf, trotz einer moderaten Rampenpreiserhöhung im März (die freilich weiterhin Aktionspreise unterhalb von 10 Euro/Kiste ermöglichte).
Der Zuwachs, zu dem das neue Ur-Krostitzer alkoholfrei 15.000 hl beisteuerte, wurde kaum im eigenen Haus geholt. Sternburg (-1,4%) blieb stabil, Radeberger verlor marktübliche 5,5% (vgl. S. 16ff) und Freiberger konnte um 3,6% zulegen. Die Integration in die Radeberger-Organisation vor drei Jahren scheint Freiberger nicht geschadet zu haben. Die Marke hat seither um 100.000 hl zugelegt.
Flankiert vom eigenen GFGH, von Fachmärkten (u.a. Hoffmann) und Durstexpress hat Oetker die Dominanz im Osten weiter ausgebaut. Zwar schwächelt das Radeberger „Wohnzimmer“ Berlin infolge von Club-, Gastro- und Tourismus-Shutdown (Kindl: -6%, Berliner Pilsner: -11%, Schultheiss -15%), doch im Esszimmer Sachsen werden frische Hektoliter serviert.
Artikel aus INSIDE 868