Glaube versetzt Berge resp. Millionen. Seit geraumer Zeit manifestiert sich der Glaube an Leitungswasser in einem Ausmaß, welches die angestammten Mineralbrunnen ratlos zurücklässt. Das erst 2019 in München gegründete Start-up air up schlägt in die gleiche Kerbe: Ein Duft-Pad am Trinkring der Flasche suggeriert dem Kunden, er trinke aromatisiertes Wasser - was aber nicht der Fall ist. Air up hat soeben 20 Mio Euro frisches Kapital eingesammelt. Der Großteil davon stammt aus einer Series A-Runde Ende 2020, bei der das Münchner Medienunternehmen Ippen Media (F. Wolff & Sohn KG), der französische Food-Tech-Investor Five Seasons Ventures sowie der US-Getränkeriese und Sodastream-Eigentümer PepsiCo (mit Anteilen im einstelligen Prozent-Bereich) eingestiegen sind. Die fünf Gründer Magdalena Jüngst, Tim Jäger, Jannis Koppitz, Fabian Schlang und Simon Nüesch dürften mittlerweile nicht mehr die Mehrheit an der Unternehmensmutter ten ace GmbH halten, an der sich bereits 2019 außerhalb der TV-Show die Höhle der Löwen-Investoren F. Thelen (Freigeist Capital I GmbH) und R. Dümmel (DS Impact GmbH) beteiligt hatten. Später gesellten sich noch Oyster Bay Ventures von C. Miller, der Münchner Pharmakonzern Denk Pharma (via Winning Mindset GmbH) sowie die RoBet KG und mit Mini-Anteilen auch M. C. Müller Invest GmbH und Dr. F. Reinshagen (via FRe Capital UG) hinzu. B. Schadeberg soll INSIDERN zufolge abgewunken haben. Nach einer Bekanntheits-Aktion bei Aldi im Sommer 2020 ist air up jetzt bei Rossmann und Müller gelistet, 80 Mitarbeiter treiben die Expansion nach Frankreich, Niederlande und Belgien, Schweiz und UK voran. Wir expandieren jetzt erstmal in unseren Kühlschrank und sondieren dort alternative Erlebniswelten für die air up-Gerücheküche.
Artikel aus INSIDE 868
