In der Branche wabern Gerüchte, dass die kerngesunde Peterstaler Mineralquellen GmbH zum Verkauf feilgeboten wird.
Ein Investmenthaus, so heißt es laut INSIDERN, sei damit beauftragt, Anteile des im badischen Schwarzwald beheimateten Mineralbrunnens zu verkaufen. Die Mehrheit (85,71%) an Peterstaler hält seit 2007 Alexander Schreibeisen über seine Medal Holding GmbH. Seit 2008 fungiert er als geschäftsführender Gesellschafter. Er folgte damit auf Günther Huber, der heute noch 6,26% am Mineralbrunnen hält. Bekannt ist Schreibeisen in der Region vor allem durch Tranistas, eine Spedition im Kehler Hafen, die er Ende der 70er von seinem Vater übernahm und 2005 an eine dänische Firma verkaufte. Von seinem in den 80er Jahre gegründeten Paketdienst German Parcel, der noch heute unter dem Namen GLS exisitert, hat sich Schreibeisen ebenfalls getrennt. Und nun nach 13 Jahren auch vom Peterstaler Mineralbrunnen? Auf Anfrage wollten sich die Verantwortlichen dazu nicht äußern. Möglich ist, dass Schreibeisen im Alter von 72 Jahren für seinen bestens aufgestellten Brunnen lediglich die Nachfolge klären will. – Oder aber er lotet den Wert seines Unternehmens aus.
Die Peterstaler Mineralquellen haben sich in den vergangenen Jahren laut Geschäftsbericht besser als der Markt entwickelt. Das erfolgreiche Wachstum ist vor allem der national bei Rewe gelisteten Marke Black Forest zuzuschreiben. Im letzten Lagebericht aus 2018 betrug der Jahresüberschuss 3,2 Mio Euro. Das Wachstum führte aber zu Problemen. Der Platz im Renchtal wurde zu knapp. Im rund 22 km entfernten Ortsteil Nußbach wurde deshalb 2016 für acht Mio Euro ein neues Logistikzentrum gebaut, in das auch Vertrieb, Marketing und Geschäftsleitung einzogen. Seitdem müssen LKW-Shuttle die Ware von den beiden Produktionsstätten in Bad Peterstal und Bad Rippoldsau ins Logistikzentrum transportieren.
Über einen Verkauf der Peterstaler wurde bereits 2014 spekuliert. Damals handelten Branchenkenner die Rewe Group als Käufer und stellten Parallelen zum Verkauf von Schwarzwald-Sprudel an Edeka her. Peterstaler-Gf Klaus Bähr dementierte damals vehement. Diesmal war er für eine Stellungnahme nicht zu sprechen.
Artikel aus INSIDE 868