Gegen die Vorwürfe eines Geschäftspartners in Russland, der der Nieder-Olmer Eckes-Granini „schwerwiegende Vertragsverletzungen“ vorwirft und 57 Mio Euro Schadenersatz fordert – gespickt mit Vorwürfen wie Betrug, Bankrott, Steuerhinterziehung, Untreue und Urkundenfälschung – wehrt sich die Firma. Die Vorwürfe, heißt es in einem ausführlichen Statement, seien „ausnahmslos unbegründet und frei erfunden“. Die Anschuldigungen gingen auf ein Schiedsverfahren und einen Schiedsspruch in Russland zurück, der „unter Verletzung elementarer rechtlicher Grundsätze“ geführt worden sei. Die Anklageschrift bezieht sich, wissen INSIDER, auf Geschäfte vor vielen Jahren. Die beschuldigten Manager sind alle nicht mehr im Unternehmen. Anfang der 2000er-Jahre gab es einmal hochfliegende Russlandpläne und eine Eckes-Granini-Russland Holding. Die schrieb hohe Verluste. Eckes glich die immer wieder (weitgehend ) aus und übernahm 99% der Anteile. Anschließend wurde die Gesellschaft in 2. RHV Verwaltungs GmbH umbenannt, wieder mit Sitz in Nieder-Olm. Die existiert noch heute. 2007 zog sich Eckes aus dem groß gedachten, verlustreichen Russlandexperiment zurück. Heute ist Russland unter der Rubrik „sonstige Länder“ einer der vielen Absatzmärkte des Konzerns.
Artikel aus INSIDE 863