2.186 Mio Liter, -2,2%
Komplettanbieter. Nach dem historischen Minus im letzten Jahr – da flogen Hansa-Heemann im Handelsmarkengeschäft über 200 Mio Liter weg (INSIDE 844) – hat sich die norddeutsche Brunnengruppe (Trappenkamp, Aumühle, Kloster Lehnin, Bruchsal, Löhne) wieder berappelt.
Das von GDB-Glas inzwischen losgelöste und Individualglas ausgestattete Markengeschäft (Hella, Fürst Bismarck, St. Michaelis) des aus Mineralbrunnensicht Komplettanbieters (von Handelsmarke bis Marke, Einweg zu Mehrweg etc.), konnte sich unter der Führung von Volker Büttel behaupten. Auch Fürst Bismarck hat sich von der Perlenflasche – flankiert von einem zweistelligen Millionen-Invest, der u.a. in eine neue Glasanlage am Fürst Bismarck-Standort in Aumühle floss – getrennt. Allerdings werden auch im neuen Individualgebinde 12x0,7 bzw. 0,75 Liter die alten Preise wie z.B. 2,99 Euro bei Famila (in KW 24) aufgerufen. Dem Markengeschäft zugute kam in 2020, dass die national bei der Rewe gelistete Near Water-Marke Hella, aber auch die 2017 von Nestlé gekaufte Fürst Bismarck in der Gastronomie quasi nicht vorkommen.
Das Minus stammt aus dem Handelsmarkengeschäft, das bei Hansa-Heemann nach eigenen Angaben rund 70% des Absatzes ausmacht. Auch in diesem Geschäftszweig haben die Nordlichter nachgebessert und z.B. den Rezyklatanteil sukzessive auf 30% Re-PET erhöht. Aktuell wird der Anteil auf 50% ausgebaut.
In der Verpackung (zu der auch Reycling gehört) sieht Hansa-Heemanns-CEO German Reichert die größte Herausforderung für die Wasserinteressen der Ursula Lange Stiftung (Sitz: Liechtenstein). Inzwischen stellt Hansa-Heemann seine Preforms selber her, Sorgen bereiten das knappe Rezyklat. Deutschlandweit werden etwa 500.000 Tonnen PET für Getränkeflaschen benötigt. Davon sind aktuell etwa nur ein Drittel als Rezyklat auf dem Markt. Entsorger gehen allerdings davon aus, dass sich der Markt für Re-PET durch den europaweiten Aufbau diverser Sammelsysteme entspannt. Auch auf PET-Verwerter wie dem Coca-Cola-Lieferanten Morssinkhof-Rymoplast liegen Hoffnungen: Die Holländer haben gerade in Markranstädt bei Leipzig ein Werk aufgebaut, das bis zu 40.000 t Rezyklat ausspucken soll.
Artikel aus INSIDE 869