Abflug aus der Hitliste. Das bereits 2019 stotternde Wassergeschäft der Coca-Cola European Partners Deutschland ist 2020 regelrecht abgesoffen. Daran trägt Corona nur eine Teilschuld. Der viel größere Grund liegt bei Aldi. Beim Discounter musste Cokes einstige Erfolgswasser- und Fokus-Marke Vio im Februar 2020 Danones Konkurrenzprodukt Volvic Naturelle Platz machen. Menge bolzen ade. Ein harter Einschnitt, der Vio bis Ende Oktober laut Nielsen satte 45,7% weniger Umsatz im Handel bescherte. Auch der Absatz in der PET-Einweg-Flasche schmierte um 50,8% ab. Die Distributon brach um 16% auf 56% ein. Dafür konnte CCEP DE den Preis/Liter von 55 auf 62 Cent anheben. Auch konnte das Minus durch die im Sommer 2019 im Handel eingeführte Vio 1-Liter-MW-Glasflasche etwas abgeschwächt werden.
Das restliche Wasserportfolio lässt Deutschlands größter Getränkehersteller weitestgehend links liegen bzw. löst dieses auf. Die Ikone Apollinaris, einst 200 Mio Liter groß, kommt gerade noch auf 70 Mio Liter und wird weitestgehend eingedampft. Ab März füllt Bad Neuenahr nur noch für die Gastro ab. Eingespart wird auch in Bad Soden. Die Mineralbrunnen-Tochter sperrt Ende Juni zu, falls zuvor kein Käufer gefunden wird. Noch werden dort rund 30 Mio Liter (Sodenthaler, Andreas und Magarethen) abgefüllt. Die Marken liefen dabei als fixe Beigabe im Konditionenpaket der CCEP. Auch das Abfüllwerk in Liederbach bei Frankfurt wird dicht gemacht, die Abfüllung von PET-MW und -Einweg auf andere Standorte verteilt. Die Logistik wandert an einen neuen Standort im Großraum der Main-Metropole. Der radikale Sparkurs von CEO F. Molthan bringt knapp 500 Stellenstreichungen mit sich. Ähnlich hart ist die Zäsur beim Absatz: über 110 Mio Liter sind futsch und besiegeln das Aus in der Hitliste.
Artikel aus INSIDE 869