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#869

INSIDE-Brunnen-Hitliste: Danones Umbau zur Unzeit

Brunnen-Hitliste 2020 - Nestlé Waters: 370 Mio Liter, -12,5%

Im PET-Strudel. Noch bevor der wahre Bösewicht des Jahres 2020 seine hässliche Fratze zeigte, musste sich Nestlé Waters Deutschland-Chef Marc Honold mal wieder mit der DUH und dem Thema Plastik-Bashing auseinandersetzen. Im Rückblick nur noch eine Randnotiz. Die Pandemie hat vorübergehend Luft aus der Plastikdiskussion gelassen. Geholfen hat das allerdings nichts. In der Krise haben sich die Konsumenten wieder verstärkt auf regionale Marken und Glasgebinde fokussiert. In diesem Zusammenhang schmerzt Honold der Verkauf der Glasmarke Fürst Bismarck an Hansa Heemann, die vor seinem Amtsantritt als CEO im Jahr 2017 beschlossen wurde. Die Besinnung auf Nachhaltigkeit kostete Nestlés wichtigster Marke Vittel Absätze, die immerhin drei Viertel des Gesamtabsatzes ausmacht und ausgenommen der neuen 1-Liter-Glas-Mehrwegflasche ausschließlich in PET-Einweg abgefüllt wird. Das von Aktivisten und Umweltverbänden häufig kritisierte französische Mineralwasser rutschte bereits 2019 unter 300 Mio Liter. Der Absturz konnte im Corona-Jahr nicht aufgehalten werden. So liegt der Absatz beim Vittel-Exklusivgebinde 2 Liter-PET, das Hauptabnehmer Lidl im eingeschweißten Sixpack verkauft, laut Nielsen bei -16,6% im Vergleich zum Vorjahr (siehe S. 8). Über alle Gebinde verlor Vittel in PET-Einweg insgesamt -11%. Auch der 2019 mit wenig Erfolg eingeführte Fruchtaufguss Vittel Vrucht konnte trotz Umbenennung in Vittel Infused Bio weiterhin kaum Akzente setzen. Per Ende Oktober ging der Umsatz bei Vittel um 7,8% zurück. Eine Bürde für Handelschef Ingo Swoboda.

Besser lief es im Handel für San Pellegrino. Die italienische Marke konnte (inkl. Limo und dem 2020 eingeführten kohlensäurehaltigen Fruchtwasser San Pellegrino Essenza) um 10% oder rund vier Mio Liter zulegen. Der Umsatz beim Mineralwasser allein stieg per Ende Oktober um 8,3%. In der Gastro (Nestlé Waters macht 35% seines Geschäftes im HoReCa-Bereich) verlor San Pellegrino hingegen gut die Hälfte des Absatzes. Unterm Strich steht für Nestlé Waters ein Verlust von über 50 Mio Liter.

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