Verwirrung bei Händlern im Großraum Hessen: Nach Jahren der Leergut-Knappheit gibt es plötzlich zuviel davon. Jedenfalls beim GDB-Gebinde, aber nicht überall. Manche Brunnen gehen zum altbekannten 1:1-Austausch über, nur diesmal mit umgekehrten Vorzeichen.
Nicht nur der in Eichenzell-Lütter ansässige Förstina Sprudel teilte dieser Tage seinen Kunden mit, er könnte wegen Leergutüberhängen bei der 0,7 l GBD-Perle und bei der 0,75 l GDB-Grünglasflasche derzeit das Gebinde nur maximal 1:1 austauschen (siehe unten). Logistiker wie Andreas Gathof mit seiner Getränke-Power Logistik GmbH berichten in Schreiben an die Kundschaft, man sei „von allen unseren Mineralbrunnen zu diesem Schritt gezwungen worden“ (gemeint ist ein 1:1-Umtausch von Leer- gegen Vollgut). Das Problem besteht aber offenbar nur in der Mitte Deutschlands: Aus dem Süden wird noch immer Bedarf nach der 0,7er Perle gemeldet – wieder ein Argument mehr für die Verfechter digitaler Leergut-Erfassung.
Die Überhänge sind ein Resultat der Gemengelage nach dem Corona-Jahr 2020: Sorgten die Bevorratungskäufe 2020 – in Kombination mit bestem Wetter – dafür, dass bisweilen sogar ausländische Glashütten bemüht wurden, stockt der Absatz 2021 dramatisch. Mineralwasserhersteller rechnen mit bis zu 10% Minus bis Jahresende. Schon Ende Juni lagen die von der GfK berechneten Absatzverluste bei gut 8%; auch Glas Mehrweg musste bis dato 4% Federn lassen. Parallel dazu fluten nach der Umstellung bei Gerolsteiner viele Grünglasflaschen den Markt.
Artikel aus INSIDE 884