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#880

Nestlé raus: Gesellschafter-Kreisel bei Trinks

Nestlé steigt bei Trinks aus

Bei Deutschlands zweitgrößtem Logistiker sortieren sich die Gesellschafter. Aus vier werden drei – für immer?

Der Rückzug von Nestlé Waters kommt wenig überraschend. Von den 1974 übernommenen Blauen Quellen AG, zwischenzeitlich Mineralwassermarktführer in Deutschland, ist nicht mehr viel übrig. Alle Regionalbrunnen sind verkauft, die letzte Volumenmarke Vittel auf PET-Einweg begrenzt (INSIDE 879). Und damit verschwindet auch jedwedes strategisches Inte­resse an Mehrweglogistik.

Die ehedem mit der Blaue Quellen AG in den Besitz von Nestlé gegangene Trinks-Beteiligung wird gänzlich abgestoßen. 20 Jahre nachdem Nestlé Waters erste Anteile an Krombacher, Warsteiner und Radeberger verkauft hatte, (den Radeberger-Part erwarb 2011 dann die Bitburger Braugruppe), gehen nun auch Nestlés verbliebene 25% über den Tisch. Der Gesellschaftervertrag sieht ein Vorkaufsrecht für die drei Brauer vor, das werden Krombacher, Warsteiner und Bitburg nutzen. Gemeinsam. Sie bauen ihre Beteiligungen von 25% auf 33% aus. Dem Verkauf an einen einzelnen der drei Brauer hätten alle zustimmen müssen. 

Allzu viel Geld muss nicht fließen. Henrik Gotterbarm, heute als „Head of Group Internal Audit“ in der Zentrale in Vevey geparkt, zuvor aber Nestlé Waters Europa-Chef und als solcher auch noch im Trinks-AR, zeigte sich kulant. Trinks hat die roten Zahlen des Jahres 2019 dank Preiserhöhungen zwar überwunden, doch stehen mit dem angekündigten Umzug der Zentrale von Goslar nach Hennef Investitionen (u.a. in Abfindungen) an. Trinks-CEO Michael Stadlmann und seine Leute krempeln den zuletzt 1,6 Mrd Euro Umsatz schweren Logistiker weiter um. 

Plätzchen frei

Die Brauer, derzeit vertreten von Warsteiner-Gf Christian Gieselmann als AR-Vorsitzendem (im Hintergrund ziehen freilich andere die Strippen), wollen Trinks als nationale Mehrweg-Stütze und Leergutdienstleister kräftigen. Deshalb ist es aus INSIDER-Sicht nicht ausgeschlossen, dass die drei Brauer einen zusätzlichen Gesellschafter an Bord nehmen. Einen, der mehr als Nestlé mitbringt. Zum Beispiel eine Ergänzung der Trinks-Dienstleistung oder Logistikstandorte, um die letzten weißen Flecken auf der Landkarte zu tilgen.

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