Die schon vor zwei Wochen bewunderte Kreativität bei der Ankündigung von Normas Hopfenseer Hell schlägt sich nun – offenbar notgedrungen – in der Etikettengestaltung nieder. Bereits das Vorderetikett rät dazu, die „Rückseite“ zu beachten; dort findet sich der Hinweis „Nicht am Hopfensee gebraut“ und eine Art grafische Darstellung, die den Herstellungsort in der Nähe von Augsburg verortet und dazu den in Wahrheit bei Füssen im Allgäu liegenden Hopfensee freihändig darunter bastelt.
INSIDER halten die Aufmachung zum Start der weißblauen Eigenmarke (Kastenpreis 11,80 Euro) für eine Marketing-Panne. Der Claim „gebraut im Augsburger Land“ (Absender: Ustersbacher) war wohl schon draußen, als sich die juristische Abteilung an die Causa Chiemseer erinnerte. 2016 hatte das OLG München auf eine Klage der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs hin entschieden, dass die über Auer Bräu, Rosenheim, mehrheitliche Paulaner-Marke Chiemseer unter diesem Label nicht mehr verkauft werden durfte. Begründung: Chiemseer wird in Rosenheim gebraut. Und eben nicht am Chiemsee. Erst durch Beschreibung dieses Umstandes auf dem Etikett (u.a. Umfirmierung des Absenders in Rosenheimer Spezialitäten-Brauerei) kam die Marke aus dem Schlamassel raus. Allerdings ist der Chiemsee von Rosenheim nur gut 20 km entfernt. Von Ustersbach zum Hopfensee sind es 100 km.
Artikel aus INSIDE 880