Winkels holt einen Ex-Kulmbacher als neuen Finanzchef. Der soll sich tatsächlich nur um seine Ressorts kümmern. Die Fäden laufen weiterhin bei Kaufmann himself zusammen.
In der Holding der rund 400 Mio Euro Umsatz schweren Unternehmensgruppe Winkels bleibt alles beim alten. Die oberste Geschäftsführung besteht aus Hauptgesellschafter Gerhard Kaufmann, seiner seit 2018 für Marketing und Vertrieb verantwortlichen Tochter Denise Kaufmann und aus einem externen Finanzchef. Anders ist nur: Der Neue kommt ohne große Versprechungen. Otto Zejmon, Österreicher, der über Coca-Cola zur Heineken-Tochter Brau Union stieß und dann vom Konzern als Finanzvorstand zur Minderheitsbeteiligung Kulmbacher Brauerei AG nach Deutschland entsandt wurde, wird sich bei Winkels auf Finanzen, Personal und IT konzentrieren.
Weitergehende Pläne für Zejmon, der vor eineinhalb Jahren bei Kulmbacher ausschied, sind bei Winkels nicht bekannt. Im Gegensatz zu Vorgänger Dr. Alexander Granget, der 2015 von einer britischen Robert Bosch-Tochter nach Sachsenheim gelockt wurde; laut INSIDERN mit der Perspektive, eines Tages Kaufmann als CEO abzulösen. Offenbar hat sich Gerhard Kaufmanns Plan, die Zügel loszulassen, aber nochmal nach hinten verschoben. Aktuell weiß niemand, ob sich der 70-Jährige im Lauf des nächsten Jahres tatsächlich in den Beirat zurückzieht, wie es zwischenzeitlich mal hieß. Dr. Granget jedenfalls setzt wieder die Segel, geht als Niederlassungsleiter für ein global tätiges Unternehmen ins Ausland.
Denise Kaufmann, 38, darf/muss noch mit väterlicher Unterstützung rechnen. Operativ steht die Unternehmensgruppe ohnehin auf festen Beinen: Auf denen von Tim Keller (Logistik), 39, Heiko Ursprung (GGS/ Gastro), 52, und Vertriebschef Dieter Hamel, 50. Kernstück ist die Strecken-Logistik, im Südwesten der Republik führt kein Weg an Winkels vorbei. Dazu kommen die sehr eng mit der Logistik verzahnten, gut 300 Mio Liter großen Mineralbrunnen (Alwa, Griesbach, Fontanis, Rietenau).
Artikel aus INSIDE 866