Im SPD-geführten Bundesumweltministerium zeichnet sich ein Wechsel an der Spitze ab: Barbara Hendricks wird vier Jahren nicht verlängert, als mögliche Nachfolgerin läuft sich dem Vernehmen nach die Generalsekretärin der NRW-SPD, Svenja Schulze, warm.
Barbara Hendricks musste in der vergangenen Legislaturperiode manch Gefecht im Dunstkreis der neuen Verpackungsverordnung ausstehen; im Sommer 2016 ließ sie sich, sehr zum Unwillen der Getränke-Mehrwegverfechter, mit der freiwilligen Bereitschaft von Verbänden wie AKÖG, BGVZ, BVE, HDE und wafg abspeisen, Einweg künftig besser zu kennzeichnen (INSIDE 755). Die Grenzen ihrer Gestaltungsmacht wurde Hendricks auch deutlich gemacht, als im Herbst 2017 ein tollkühner CSU-Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (auch er gehört dem neuen Kabinett nicht mehr an) nach vier blassen Jahren bei der EU in Brüssel gegen die Weisung der Kanzlerin und vor allem gegen den Willen des Koalitionspartners SPD für die Freigabe von Glyphosat stimmte.
Die Münsteranerin Svenja Schulze, 49, wurde 2010 von MP Hannelore Kraft in die Landesregierung als Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung berufen. Seit dem 10. Juni 2017 ist sie Generalsekretärin der SPD in NRW.