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#874

LEH nach der Pandemie: Was die Industrie erwartet

Luft raus bei AgeCore

Nachdem die europäische Einzelhandelsallianz AgeCore mit dem selbstbewussten deutschen Handelsmulti Edeka ihr größtes Mitglied (40% am Gesamtvolumen) verliert, hat nun auch Intermarché (Frankreich) die Mitgliedschaft gekündigt.

Erst kurz zuvor hatte Edeka angekündigt, sich mit dem Lieferservice Picnic zu ihrer im Herbst gegründeten Einkaufsgesellschaft Everest zu verabschieden. Die AgeCore, die gegenüber den Lieferanten mit einem Gesamtumsatz von knapp 170 Mrd Euro protzen kann, sei für den Giganten zu „uneffektiv“. Durch die Kündigung von Intermarché ist die Zukunft der AgeCore mit den verbliebenen Mitgliedern Colruyt (Belgien), Coop (Schweiz), Conad (Italien) und Eroski (Spanien) mehr als offen. Schon vor der Kündigung – die nach den Statuten noch verhandelt werden muss – hatte der deutsche Handelsriese bereits den Ex-AgeCore-Manager Gianluigi Ferrari für Everest (an der Edeka die Mehrheit hält) verpflichtet.

Der Fortbestand der vor fünf Jahren gegründeten AgeCore, über die die Handelskonzerne den Einkauf wesentlicher Lieferanten wie Coca-Cola, PepsiCo, Heineken, Nestlé etc. organisieren (mit den entsprechenden Konditionen und Methoden: „Wir lieben Druckmittel“; INSIDE 852), hat trotz des Ausscheidens des deutschen Handelsmultis Edeka Auswirkungen auf den hiesigen Markt. So reicht auch die Coop Schweiz bislang die über die AgeCore erzielten Konditionen an die Tochter Transgourmet weiter, die auch bei Transgourmet Deutschland (und deren Beteiligung Team Beverage AG) landen. Diese bislang zentral von AgeCore verhandelten Konditionen wären künftig futsch. 

Artikel aus INSIDE 874

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