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#874

LEH nach der Pandemie: Was die Industrie erwartet

Schimpfle: Startfreigabe für Bazi

15 km vor der Haustür von Spezi-Lizenzgeber Priller, Augsburg, schnitzt Löschzwerg-Erfinder Thomas Schimpfle an seinem nächsten mit nationalen Ambitionen ausgestatteten Coup: dem Cola-Limo-Verschnitt Bazi. 

Für Bazi musste Thomas Schimpfle laut INSIDERN im Vorfeld Überzeugungsarbeit an mindestens zwei Fronten leisten: Die Marke will Schimpfle der in München ansässigen Bazi GmbH abgekauft haben. Anschließend erwies sich noch die in Missen (Allgäu) ansässige, rund 30.000 hl Bier große Schäffler Bräu mit ihrem eigenen Schäffler Bazi als Etappenhindernis – mittlerweile ist der Ex-Libella-Abfüller dort aber offenbar umgeschwenkt.

Jedoch muss Schimpfle die nationale Vermarktung seiner Neuerfindung mal wieder im Alleingang stemmen. Der erst im September 2020 von MBG als neuer Key-Accounter geholte Giuseppe Dimaiuta stieg nur wenige Monate später zu Wein Service Bonn um (INSIDE 872) und wird von Schimpfle vorerst nicht ersetzt. Auch die Ende 2014 als Marketing-Mitarbeiterin an Bord geholte Ex-AB Inbev-Frau Stephanie Scharpf (die zwischendurch als zweite KAM und Außendienstleiterin fungierte) soll nach einem Sabbatical nicht wieder zurückkehren. 

Seit Jahren kratzt Schimpfle im schwäbischen Gessertshausen an der 100.000 hl-Grenze (93.000 hl Löschzwerg, der Rest das von der Bügel- auf die Europulle umgeswitchte Freiherr von Zech und Schimpfle). Nachdem der Löschzwerg-Erfinder 2017 die von 90.000 auf zuletzt nur noch 25.000 hl abgeschrumpfte AfG-Eigenmarke Florenca einstampfte (INSIDE 790), hatte der Bräu sukzessive seine Limo-Ambitionen mit einem Spezi-Me-too namens Löschzwerg Energy Cola-Orange in der Steinie-Flasche kultiviert – sehr amused war man schon seinerzeit nicht bei Spezi-Markeninhaber Sebastian Priller. 

INSIDER staunen über die Dehnung – immer mehr Produkte unter dem Label Löschzwerg, Biermixe und Sonderaktionen, immer öfter auch in der Dose (abgefüllt bei Egerer, Großköllnbach). Die von Kollegen bewunderte Renitenz des Schwaben ist beim Handel durchaus gefürchtet (einer Auslistung bei Kaufland 2013 folgte zuletzt eine bei der Edeka Rhein-Ruhr, 3.800 hl waren weg). Freilich startet Schimpfle sein neues Spezi-Me-too Bazi nicht nur im GFGH, sondern auch bei Rewe Süd. Das Cola-Mix-Getränk in der 0,5-Liter-Europulle, 3,2% Fruchtanteil, im zeitgemäßen Retro-Look und im neuen Kasten ist ein wenig verhohlener Angriff auf das Original Spezi, wenn auch vorerst ohne Lizenznehmer – evtl. aber mal mit zweitem Abfüller, z.B. in Nordbayern. 

Die Latte hängt ziemlich hoch: Allen voran Paulaner steuert mit seinem nicht unter Lizenzverbund-Flagge laufenden Paulaner Spezi auf 700.000 hl zu (INSIDE 868), Priller mit seinen sechs Abfüllpartnern auf 450.000 hl. Vom Cola-Mix-Hype profitieren längst auch Player wie Flötzinger (70.000 hl), Krombacher mit Fassbrause Cola-Orange oder Leikeim (INSIDE 859).  

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