Vor ziemlich exakt einem Jahr hatten wir an dieser Stelle unserer Beruhigung darüber Ausdruck verliehen, dass es noch keine Kampfdrohne des Bayerischen Brauer-Bundes bis nach Winnweiler geschafft hatte, dem Sitz der feschen Brauerei Bischoff. Die produziert u.a. ein Protein-Bier für JoyBräu, was bei Reinheitsgebots-Apologeten für irisierende Gänsehaut sorgt. Die Inhaberfamilie um Dr. Sven Bischoff plagen zwischendurch aber andere Geister. Um den 5-Liter-Abfüller, Lohnbrauer und Exportspezialisten nach schweren Fassbierverlusten in Corona-Zeiten (von 5,5 Mio Umsatz gingen fast 1,5 Mio Euro flöten) wieder auf die Füße zu bekommen, hat sich Bischoff vor geraumer Zeit eine Insolvenz in Eigenverwaltung verordnet. Die Lösung soll jetzt ein mehrere Mio Euro schweres Sales and lease back-Geschäft mit einem Investor werden, der Grundstück und Immobilie kauft. Beim Fassbier sieht Bischoff mittlerweile wieder Land, bei der Nachfrage nach 5-Liter-Dosen auch. Die Vertriebskooperation mit Karlsberg (für Bischoff in Deutschland) steht. Da sich Berufsoptimist Sven Bischoff schon 2020 nicht beirren ließ, als ihm ein falsch befüllter Tank durch die Decke rauschte, rechnen wir auch diesmal mit einem glücklichen Ausgang und lassen in Eigenverwaltung ein schönes kühles Bischoff Pilsener für ihn ploppen.
Artikel aus INSIDE 885