Die Hassia-Tochter Bionade liefert ihre meistverkaufte Sorte Holunder mit QR-Code auf dem Etikett aus. Dieser gibt Auskunft über die Lieferkette des Produkts. Hinter der Blockchain-Technologie steckt ein Start-up aus dem DICA-Universum.
Transparenz bekommt für Lebensmittelhersteller einen immer höheren Stellenwert. Konsumenten verlangen Informationen, wo die Produkte herkommen, wo sie verarbeitet und produziert wurden. Mit der Blockchain-Technologie können Hersteller eine lückenlose Rückverfolgbarkeit für Lebensmittel ermöglichen. Dennoch wird diese innovative Technologie nach einer Studie der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) in Kooperation mit dem Digitalverband Bitkom aus dem Jahr 2019 erst von 3% der 300 in der Erhebung befragten Unternehmen genutzt.
Die Hassia-Tochter Bionade übernimmt nun eine Vorreiterrolle und setzt für die größte Sorte Holunder (Anteil mehr als 30%) auf die Blockchain-Technologie des 2016 von Stefano Volper und Maxine Roper gegründeten französischen Start-ups Connecting Food. Der Kontakt zu Connecting Food ergab sich im Sommer 2019 über den Drink Innovation Campus DICA, bei dem Hassia als Innovationspartner eingestiegen war. Die Franzosen stellten ihre Blockchain-Technologie beim DICA vor und weckten das Interesse des Mineralbrunnens.
Nachdem Corona die Zusammenarbeit zunächst ausbremste, können Verbraucher nun seit April mit ihrem Smartphone den QR-Code auf dem Etikett der Bionade Holunder-Flaschen scannen und erhalten chargengenaue Informationen über die gesamte Lieferkette von der Ernte der Holunderbeeren über die Herstellung des Sirups in Ostheim und der Abfüllung. Die Daten werden an jeder Station in der Wertschöpfungskette auf der Blockchain fälschungssicher gespeichert. Die Investitionen für die Technologie lagen INSIDERN zufolge im fünfstelligen Euro-Bereich. Bedeutend umfangreicher seien die Re-Organisation und Aufbereitung von Informationen sowie der Umbau von internen Prozessen und Systemen gewesen.
Artikel aus INSIDE 874