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#872

Sehnsuchtsort Gedig/Gefako

Beams Gastro-Außendienst schrumpft

Gewollt oder nicht: Beam Suntorys Feldmannschaft läuft auf halber Spur. Von einstmals 25 Mitarbeitern sollen gerade mal noch 15 an Bord sein, in Kürze nochmal drei weniger. 

Der amerikanisch-japanische Konzern ist mehr als zahlenorientiert. Zu Beginn des Lockdowns wurde allen Mitarbeitern versprochen, dass Ihre Arbeitsplätze sicher sind, auch die der Gastronomietruppe. Es gab sogar einen Post-Covid-Plan mit positiver Botschaft – es geht weiter. Dann kam der zweite Lockdown, und die Frage, wann Gastronomiearbeit überhaupt richtig möglich ist, stand im Raum. Bei Beam Suntory steht resp. stand die Gastronomie laut INSIDERN immerhin für ein Viertel des akribisch geheimgehaltenen Umsatzes. Und jeder Mitarbeiter weiß: Beam Suntory kennt bei Umsatz und vor allem Ertrag keine Gnade. Da sind die Ziele mehr als hochgesteckt. Werden die nicht erreicht, geht es zur Sache.

Das wusste jeder Mitarbeiter und dazu passte perfekt eine andere Ansage. Die hat einen mehr als bitteren Beigeschmack, nämlich Auswirkungen auf den Lohnzettel. Einen Bonus, das wurde in einem der vielen Tonhall-Meetings via Computer klar gesagt, wird es wohl nicht geben. 

Das traf vor allem die Außendienstler. Ein Gastronomie-Außendienstler verdient nach Schätzungen von INSIDERN ungefähr 45.000 Euro bis 50.000 Euro Brutto. Circa 10% davon dürften Bonus sein. Das heißt, der Job bleibt, das Einkommen schrumpft. Der Führungscrew um Nicole Ehlen war die Gefahr der Abwanderung wichtiger Mitarbeiter bewusst. Nicht jeder kann locker auf einen Teil seines Gehalts verzichten. Einigen Mitarbeitern wurden Jobs in anderen Bereichen angeboten wie etwa dem E-Commerce, ein Feld wo Beam Suntory wie auch im Lebensmittelhandel Zuwächse eingefahren hat. 

 

Doch nicht jeder Außendienstler scheint auf einen Schreibtisch oder Zahlenjob Lust gehabt zu haben. Intern werden Entlassungen aus „strategischen Gründen dementiert“. Laut INSIDERN soll gerade fünf Gastronomie-Mitarbeitern – davon drei Gebietsverkaufsleitern – ein Abschied nahegelegt worden sein. Damit wäre die Feldtruppe nur noch 12köpfig. 

 

Einige Mitarbeiter haben in der Tat von sich aus das Weite gesucht. Andere schluckten erstmal die bittere Pille Lohnverzicht. Gespart wurde im übrigen schon länger. Auch ein Grund, warum einige schon vor Corona Aufstiegschancen andernorts gesucht haben sollen. Gastrochefin Mandy Berrenstein vermochte keinen zu halten. Dass mit Elisabeth Sabbione und Ferhat Göktas auch zwei verdiente Innendienstler gegangen sind, deren Arbeit auch in Pandemie-Zeiten wichtig ist, war womöglich ein blöder Zufall. Sabbione arbeitet jetzt im Familienunternehmen. Göktas nimmt bei dpd die nächste Karrierestufe. 

Nachbesetzt wurden die Stellen der beiden intern – mit günstigen Kräften. Für den Süd-Sales-Director Dennis Moser hat Sebastian Tewes, Ex-Brenners-Restaurant-Betriebsleiter und zwischenzeitlich bei Beam für Hochpreisiges zuständig im Februar übernommen. 

Wohl nicht die letzten Führungskräfte, die sich neue Ufer suchen, wissen INSIDER. Der KAM Ontrade Jonathan Schäfer sitzt auf gepackten Koffern und heuert demnächst in der Weinbranche an.       

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