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#872

Sehnsuchtsort Gedig/Gefako

Fritz-Kulturgüter mit Wechsel in der Chefetage

Trouble in Hamburg: Wieder tritt überraschend der Marketing-Kopf ab, Hassia als Abfüllpartner steht im Feuer. 

Als Joachim Stürken vor drei Jahren bei der Fritz-Kulturgüter GmbH anheuerte, war die Erwartung groß. Der geschäftsführende Gesellschafter Mirco Wolf Wiegert und Co-Gf Winfried Rübesam holten den früheren Scholz & Friends-Mann vom Klavier- und Flügelspezialisten Steinway & Sons in die Geschäftsleitungsebene von Fritz. Dort beerbte Stürken Katja Roth, die bei Wiegert in Ungnade gefallen war und wenige Wochen vor Stürkens Antritt gehen musste. Warum Stürken, der als Hochkaräter gilt, nun „Mitte des Jahres“ und ziemlich genau nach drei Jahren geht, ist unklar. Wie schon bei der Trennung von Roth (die über das Fritz-Kola-Sponsoring der skandalösen und deshalb letzten Verleihung des Echo-Preises gestolpert sein soll; INSIDE 807), begleiten den Abgang Geräusche. Intern spricht das Management von „neuen Ufern“, zu denen Stürken aufbrechen will. Inoffiziell ist von einem Zerwürfnis zwischen Wiegert, Rübesam und Stürken die Rede.

Kopfzerbrechen bereitet Wiegert, der mit sehr ambitionierten Zielen vor vier Jahren erfolgreich Investoren anlockte und seither den 30%-Gesellschafter Florian Rehm im Kreuz hat, auch seine quer durch die Republik verteilten Abfüllpartner (das Regionalkonzept ist ein wichtiges Argument für den Glas MW-Puristen, nicht nur für den eigenen Geldbeutel). Dass aktuell Winkels (Alwa) als sechster Fritz-Kola- Partner dazustößt, ist nicht die einzige Veränderung im Abfüller-Netzwerk. Mit Güstrower und Gaensefurther zählen zwei Fritz-Kola-Abfüllpartner nach der Übernahme der Wüllner Gruppe plötzlich zur Hassia-Gruppe. – Und deren Boss Dirk Hinkel lehnte bislang jedwedes Co-Packaging für seine Gruppe ab. Diverse Abfüllungen bei Wüllner (z.B. Goldberg/MBG) sollen deshalb bereits durchs Raster gefallen sein. Auch Bernhard Schadeberg soll sich bereits für Schweppes um eine Alternative für Wüllner (ab 2022) bemühen. Für Fritz sind dei Messen aber offenbar noch nicht gesungen, obwohl oder vielleicht auch genau weil Hinkel mit Bionade in direktem Wettbewerb zu Fritz steht. Offenbar will Hinkel lukrative bzw. aussagekräftige Lohnfüllungen behalten. Entgegen anderslauternder Branchengerüchte führen Wiegert und Hinkel Gespräche über eine Fortführung der Abfüllverträge über 2021 hinaus. Das Ergebnis ist offen.

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