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Soda Stream: Trouble in Israel

Der in Israel ansässige Wassersprudler-Konzern Soda Stream gerät bei glänzenden Geschäftszahlen zuhause politisch unter Druck. Ungewohnt scharf hat sich jetzt Daniel Birnbaum, der Chef des inzwischen weltweit agierenden Unternehmens, mit der israelischen Regierung angelegt. Anlass war der vor einiger Zeit erzwungene Umzug der Firmenzentrale aus den besetzten Gebieten in die Negev-Wüste.

 

Während die Regierung von Premierminister Binyamin Netanyahu die Neuausrichtung des Konzerns der weltweiten anti-israelischen Boykottbewegung BDS (Boycott, Divestment, Sanctions) andichtet, wirft Birnbaum dem Premierminister vor, 500 palästinensischen Arbeitskräften die Beschäftigung bei Soda Stream verboten zu haben - aus taktischem Kalkül. Netanyahu sei der "Premierminister des Konflikts". Birnbaum hatte sich selbst noch im Frühjahr an den USA an Kampagnen gegen BDS beteiligt; Soda Stream gerät damit mehr und mehr in politische Diskussionen, die der Konzern eigentlich nicht brauchen kann. 

 

Weltweit hat der Konzern im zweiten Quartal dieses Jahres satte 120 % auf 7,8 Mio Dollar Gewinn draufgelegt, der Umsatz stieg von April bis Juni um 17,2 % auf rund 120 Mio Dollar. In dieser Zeit hat Soda Stream nach eigenen Angaben 7,5 Mio Gasnachfüllpatronen und rund 640.000 Geräte verkauft. Zudem profitierte der Konzern von einer frechen Aktion in den USA, die die Schwäche des Mitbewerbers Keurig Kold ausnutzte: Kold-Benutzern (die sich durch ein Selfie als solche ausgeben mussten) bekamen ein befristetes Angebot für den freien Bezug eines neuen Soda-Stream-Geräts. In Deutschland indes wird der neue Deutschland-/Österreich-Gf Ferdinand Barckhahn nicht müde, die angebliche Erfolgsgeschichte des neuen aufmischbaren Bier-Sirups Blondiezu ventilieren ("jede Woche ausverkauft").

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