Für den auf die Getränkebranche spezialisierten Personalberater Jochen Etter von Etter & Partner kommt Führungskräften, die neben der persönlichen auch die virtuelle Kommunikation beherrschen, eine entscheidende Rolle zu.
Wenn wir über Strategien sprechen, die sich in Corona-Zeiten bewährt haben, gute Mitarbeiter*innen im Unternehmen zu halten, reden wir im Grunde nicht über andere Strategien als die, die auch in „normalen“ Zeiten relevant sind. Es geht um Einbindung, Wertschätzung, Vertrauen, Gestaltungs- und Entscheidungsmöglichkeiten, Führung, Förderung und Forderung, etc.
Aus den vielen Gesprächen, die wir in unseren Suchprozessen führen, wissen wir, warum und wann Mitarbeiter*innen für Ansprachen offen sind. Daraus hat sich für mich ein „Dreisatz“ ergeben: Mitarbeiter*innen kommen wegen des Unternehmens und der Marke, sie bleiben wegen der Aufgabe und der Herausforderung, sie gehen wegen der Unternehmenskultur oder der Vorgesetzten. Das klingt hart und ist vielleicht vereinfacht, trifft aber in vielen Fällen genau den Punkt.
Leider liegt es sehr häufig an der mangelnden Führungsstärke und Befähigung von Führungskräften im Sinne von „Leadership“, wenn gute Mitarbeiter*innen das Unternehmen verlassen. Insofern kam in Corona-Zeiten insbesondere den Führungskräften die entscheidende Rolle zu. Für viele war es neu, auf einmal nicht mehr Face2Face zu kooperieren und das Team Face2Face zu führen. Kommunikation fand nicht mehr persönlich statt, sondern virtuell. Hier war und ist es entscheidend, gute Führungskräfte (Leader) zu haben, die mit dieser neuen Situation umgehen können und die es schaffen, Ihre Techniken, Kommunikationsstrukturen und Führungsprinzipien auf diese neue Situation und das Arbeiten in virtuellen Teams zu adaptieren.
Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass Corona unsere Arbeitswelt nachhaltig und langfristig verändert hat. Wir werden viel mehr Home Office haben und deutlich verstärkt virtuell arbeiten. Für Unternehmen ist es künftig noch entscheidender, gute Führungskräfte zu haben und an Bord zu holen. Führungskräfte, die auch in einer immer digitaler werdenden Arbeitswelt zuhause sind.
Artikel aus INSIDE 878