Die Paulaner-Gruppe siebt beim Personal aus. Rund 40 Leute müssen gehen. Betroffen sind Vertrieb (Export, Handel, Gastro) und Verwaltung. Die Reduktion der Mitarbeiterzahl resultiert nicht aus der Coronakrise, die in München tiefe Krater hinterlässt (zweistelliges Minus 2020, das Oktoberfest 2021 gilt als „höchst unwahrscheinlich“), sondern ist Teil eines Strategiepapiers, das unter Hilfe von Roland Berger erarbeitet wurde (INSIDE 835). Die Berater waren Ende 2019 auf Geheiß von Paulaners 70%-Gesellschafter, der Schörghuber-Holding, engagiert worden. Deren CEO „100-Mio-Euro Nico“ Nusmeier will die Biersparte auf mehr EBIT trimmen (INSIDE 825). Traditionalisten befürchten, dass die mit hohen Abfindungen garnierten Maßnahmen vornehmlich langgediente Paulaner-Kämpfer betrifft, und dadurch die in den letzten Jahren zahlreich verpflichteten Führungskräfte mit Konzernerfahrung die Oberhand gewinnen könnten. Offiziell werden noch keine Namen genannt.
Artikel aus INSIDE 870