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#887

Bierpreiserhöhung: Auf ins letzte Gefecht!

Mühlen-Kölsch nimmt Sünner

Am Rhein fusionieren die Kleinen: Für knapp zehn Millionen Euro kauft sich das Brauhaus zur Malzmühle zum 1. Januar 2022 eine neue Braustätte, einige gute Gastro-Objekte und Kölns älteste Kölsch-Marke. 

Die Erstmeldung war natürlich dem Kölner Stadt-Anzeiger vorbehalten. In einem Interview mit der zur DuMont Mediengruppe gehörenden Zeitung erklärten die geschäftsführende Gesellschafterin Melanie Schwartz (deren Familie 80% am Brauhaus zur Malzmühle hält) und ihr mit durchgerechnet 5% beteiligter Co-Gf Dr. Michael Rosenbaum die Übernahme der Brauerei SünnerAstrid Schmitz-Dumont, Sünner-Inhaberin in der sechsten Generation, gibt nach langem Kampf auf. Ihre Brauerei in Köln-Kalk war in den letzten Jahren trotz Lohnbrau für Netto (Colonia Kölsch) und Trinkgut (Traugott Simon Kölsch) auf unter 20.000 hl gefallen, davon ist über die Hälfte Kölsches Wasser, eine Retro-AfG-Marke, die der im letzten Jahr ausgeschiedene und aus Kostengründen nicht ersetzte Vertriebsleiter Christian Hagl hochgezogen hatte. Corona gab Sünner und der 49-jährigen Schmitz-Dumont den Rest. 

Astrid Schmitz-Dumont brauchte eine Lösung und konnte sich dabei auch an einen Teil der Familie wenden. Ihr Bruder heißt Philipp Müller und ist geschäftsführender Gesellschafter bei Früh. Früh war scharf auf Sünners-Top-Objekte (WalfischGroovSünner KellerBieresel), hatte an der Brauerei in Kalk aber kein Interesse. Und so wurde Früh von Astrid schnell weggewischt. Als perfektes Match kam stattdessen das Brauhaus zur Malzmühle ins Spiel. 

Die vor einigen Jahren vor der Insolvenz stehende Brauerei wächst mit Mühlen-Kölsch stetig, zuletzt auf 51.000 hl. Die Abfüllung ist längst zu Königshof nach Krefeld ausgelagert, doch auch die Sudstätte am Heumarkt wurde zu klein. In Kalk liegt die Kapazität aktuell bei 70.000 hl, mit Luft nach oben. Nun schlüpft Mühlen bei Sünner unter, Mühlen-Vertriebschef Lucio Beutler bekommt eine weitere Marke und Astrid Schmitz-Dumont kann allen Mitarbeitern die Jobs erhalten. Den Kaufpreis beziffert Rosenbaum auf eine „Millionensumme am oberen Rand der Einstelligkeit“.      

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