Umbruch im Allgäu: Mit Axel Göhr verlässt eine weitere Führungskraft die Meckatzer Löwenbräu. Inhaber Michael Weiß verordnet dem 200.000 hl-Haus einen Wandel in schwierigen Zeiten und investiert in Wachstum.
Zusammen mit seinem im Frühjahr 2020 installierten Mit-Gf Matthias Tomasetti, einem Rechner mit Sinn fürs Controlling, verpasst Michael Weiß, 65, dem konstant hochpreisigen Haus derzeit einen Umbau. Tomasetti, seit 2010 schon Prokurist bei der Brauerei, krempelte den Laden im Coronajahr 2020 systematisch um. Vertriebschef Axel Göhr, dem nachgesagt wird, er wäre gerne auch selbst in die Geschäftsführung aufgestiegen, scheidet nun aus. Die bislang für Gastronomie und Handel gleichermaßen verantwortlichen Gebietsverkäufer erhalten neue Aufgabengebiete, und zwar entweder für Gastro oder für den Handel. Alle Handelsleute berichten künftig an Tomasetti; Michael Weiß wiederum übernimmt die Führung der neu firmierten Gastro-Truppe.
Brücke Tomasetti
Mit der Neuausrichtung des Vertriebs setzt sich die Flügelzange Weiß/Tomasetti unter Wachstumsdruck. Soeben wurden in Meckatz 12 Mio Euro in einen neuen Gär- und Lagerkeller gesteckt, die größte Investition in der Firmengeschichte. Währenddessen tüfteln die drei Gesellschafter-Stämme (u.a. Michael Peter Weiß, Hansjörg Weiß) seit geraumer Zeit an einer Nachfolgeregelung für Weiß, der laut INSIDERN per Gesellschaftsvertrag mit 70 aufhören muss. Mit Konstantin Weiß, 24, einem seiner drei Kinder, läuft sich zwar Nachwuchs warm, doch reif für das Cockpit ist der in fünf Jahren möglicherweise noch nicht. Tomasetti soll den Übergang moderieren
Axel Göhr, 57, ist in Meckatz bereits freigestellt. Er hatte im Frühjahr 2013 als Ex-Area-Manager Baden-Württemberg der Gastronomie-Einheit von AB Inbev bei Meckatzer angeheuert. Sein Eintritt war nur der Anfang einer Reihe von personellen Veränderungen in der Führungsriege. Nach dem altgedienten Logistikchef Franz Kirchmann, 58, nahm Mitte 2019 auch der langjährige technische Leiter Olaf Fabert, 50, seinen Hut. Während für Faberts Position mit Max Stör (Produktion) und Andreas Köhler (Abfüllung) der Nachwuchs aktiviert wurde, holte sich Michael Weiß für Kirchmann den Ex Media-Saturn-Mann Gregor Schürer ins Haus (INSIDE 829).
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