Bei Deutschlands östlichster Brauerei, der Landskron Brau-Manufaktur Görlitz läuft’s eigentlich. Trotz Preiserhöhung gedieh der Ausstoß im letzten Jahr auf über 160.000 hl. Und 2020 kann die Gastrodelle durch ein fettes Handelsplus, u.a. durch die 0,33er-Flasche und eine neue Dose für Fassbrause und Apfelradler, halbwegs ausgebeult werden: Milde 3% Minus stehen aktuell auf der Uhr. Der vor drei Jahren von Krombacher gekommene Vertriebs-Gf Uwe Köhler will weiter Gas geben. Allerdings muss er dabei künftig auf Mr. Landskron himself verzichten.
Matthias Grall, Technik-Gf und seit 20 Jahren Herrscher über eine der größten deutschen Brauereien mit offener Gärung. Grall steht für einen wesentlichen Teil der Görlitzer Erfolgsgeschichte. Er gilt als der Urvater der Brau-Manufaktur mit ihrem stark frequentierten Besucherzentrum. Am 1. September aber brechen Grall und seine im Brauerei-Labor tätige Gattin Bettina relativ überraschend zu neuen Ufern auf. In der Oberlausitz kocht die Gerüchteküche. Während der Wechsel von der Brauerei mit der privaten Lebensplanung der Gralls begründet wird, heißt es aus Wettbewerbskreisen hingegen, Grall sei mit Köhlers Volumenambitionen nicht klargekommen.
Artikel aus INSIDE 859