Der Gründer und Eigentümer der Dosen-Apfelweinmarke Bembel with CareBenedikt Kuhn hat auf öffentlichen Druck und den seines Abfüllers hin den Posten als Gf seiner eigenen Firma aufgegeben. Der selbsternannte "Apfelweinbaron" war durch umstrittene Äußerungen in den sozialen Netzwerken anlässlich des 75. Jahrestages des Kriegesendes am 8. Mai in die Kritik geraten. Kuhn schrieb in seiner Instagram-Story, dass der 8. Mai "kein Tag der Befreiung" gewesen sei. Zusätzlich tauchte ein Bild von Kuhn in einem Anzug auf, der einer Wehrmachtsuniform gleicht. Ein Eisernes Kreuz am Kragen ist deutlich zu erkennen.
Die Kelterei Krämer in Reichelsheim/Beerfurth im Odenwald, die Bembel with Care seit 2008 produziert und abfüllt, hat umgehend reagiert und mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit Kuhn eingestellt. Die Aussagen von ihm seien für das Familienunternehmen "nicht akzeptierbar". Kuhn selbst veröffentlichte ebenfalls umgehend eine Stellungnahme, in der er seinen Rücktritt als Geschäftsführer bei (seiner eigenen Firma) Bembel with Care mitteilte. Er sei sich der Verantwortung als Unternehmer bewusst und ziehe deshalb diese Konsequenzen. Seine private Aussage habe "ein erfolgreiches Produkt, das nicht in Verbindung mit der Diskussion steht, geschädigt".
Die Kelterei Krämer will die Apfelweinmarke Bembel with Care, die dank Marketingunterstützung von Dosenhersteller Ardagh (früher Ball) auf über 3 Mio Stück pro Jahr kommt, nun selbst vermarkten und unter das eigene Dach eingliedern. Dazu müssten noch rechtliche Fragen geklärt werden. Der Geschäftsführerposten bei Bembel with Care ist aktuell vakant. Ob Kuhn noch in irgendeiner Weise an der Marke beteiligt ist und somit am Verkauf noch mitverdient, ist momentan nicht bekannt.
