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#871

Brauerei Rapp, Kutzenhausen: Die bessere Flaschenpost

Strg + Z bei Eckes

Der Safthersteller Eckes-Granini sattelt ab April wieder auf eigenen Gastro-Vertrieb um. Offizieller Grund: „Dynamische Veränderungen im LEH und Außer-Haus-Markt“. Eckes kann es sich leisten, wieder zu separieren. 2020 soll ein ertragsstarkes Jahr gewesen sein.

Unter den Saftherstellern nimmt Eckes-Granini nicht nur wegen der Größe – Nummer 1 in Deutschland und Europa –eine Sonderstellung ein. So profitabel wie die Nieder-Olmer arbeitet keiner der Konkurrenten. Noch werden die Zahlen streng gehütet. INSIDER wollen wissen, selbst im Corona-Jahr 2020 ist Eckes ertragsstärker geworden, trotz weitestgehendem Ausfall des in den vergangenen Jahren immer stärker gewordenen Außer-Haus-Geschäfts, das zuletzt für etwa 15% des Deutschland-Umsatzes von insgesamt 300 Mio Euro stand. Die Nieder-Olmer, stark bei Orangensaft, haben vom Dollar profitiert. Orangensaftkonzentrat wird in Dollar bezahlt und der hat sich Corona-günstig entwickelt. 

Das half dem Größten, Eckes-Granini, am meisten. Und so kann der Marktführer aus einer Position der Stärke das 2020 vom Lieblings- zum Problemkind mutierten Außer-Haus-Geschäft anpacken. Als der Gastro-Vertrieb vor fünf Jahren mit dem LEH verschmolzen wurde, sah die Lage anders aus. Damals ging es darum, ertragreicher zu werden und die getrennten, mit unterschiedlichen Kulturen gesegneten Truppen auf gemeinsame Spur zu bringen. Steuerungssysteme und Konditionen wurden vereinheitlicht. Obwohl die Zusammenlegung von LEH und Out-of-Home (OoH) schnell funktionierte, wurde schon 2019 mit Klaus Dose ein OoH-Direktor berufen, der sich vor allem den Konditionen und Systemen widmen durfte. An neuen Produkten soll auf Hochtouren gearbeitet werden. Einen ersten Probelauf gab es im vergangenen Herbst, als Mitarbeiter für mehrere Wochen sich nur um Gastronomie-Kunden gekümmert haben.

Nun macht Eckes-Granini Nägel mit Köpfen – es wird wieder hübsch getrennt. Ein Salto Mortale für Deutschland-Chef Kay Fischer. Als er in Nieder-Olm antrat, war eines seiner ersten Projekte die Zusammenlegung von LEH und Außerhaus-Geschäft. Damals wurde Frank Völkner Gesamtvertriebschef. Die Zusammenlegung sollte damals 10.000 zusätzliche Kundenbesuche in Deutschland bringen. Durch ein engmaschigeres Netz sollten die Mitarbeiter weniger im Auto sitzen und mehr beim Kunden sein. Nun heißt es, stärkerer Fokus auf die Außer-Haus-Kunden sei nötig. Ganz oben sitzt weiter einer. Völkner-Nachfolger Wolfgang Nickels behält offenbar die Gesamt-Vertriebsverantwortung. Nickels ist auch Mitglied der Geschäftsführung.

Erste Zeichen hat Hinderer-Nachfolger Tim Berger gesetzt, der im Juli vergangenen Jahres antrat und zunächst viele Gespräche mit Mitarbeitern führte, bevor er vieles hinterfragte. Berger will einen Aufbruch, innovativer, digitaler werden. Für den in den Ruhestand gehenden José Martí Cos kommt Àgnes Kovacs von der ungarischen Eckes-Gesellschaft. Die Marketing-Neubesetzung war Standard, ebenso wie Digitalisierung zum guten Ton gehört. Mit dem Ex-Werber Chaichana Sinthuanee gibt es ein Geschäftsleitungsmitglied mehr fürs Digitale. Erst ein erster Schritt.      

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