Es war das emotionale Highlight des diesjährigen Get.In.-Kongresses. Auf der Abendveranstaltung im Frankfurter Pan Asian Supperclub Zenzakan erhielt Hövelmann-Urgestein Wilhelm Josten,72, den Ehrenpreis der Deutschen Getränkebranche. Laudator war ein langjähriger Wegbegleiter: Edeka Rhein-Ruhr-Einkäufer Norbert Spenrath, der bislang unbekannte Anekdoten mitbrachte. Bei seiner Dankesrede konnte Josten die Rührung kaum verbergen. Mit brüchiger Stimme bedankte er sich bei der Jury, die sich erneut aus rund 60 Inhabern und Geschäftsführern von Top-Unternehmen der deutschen Getränkebranche zusammensetzte. Seine Danksagung galt aber auch seinem Freund und Gesellschafter Hermann Hövelmann, 83, sowie Laudator Spenrath. Die Emotionen schwappten auf die geladenen Gäste über. Manch einer im Publikum bekam glasige Augen. Unter großem Applaus wurde der Preisträger von der Bühne verabschiedet.
Vom operativen Geschäft hatte sich Josten offiziell im Januar 2017 verabschiedet. Damals legte er die Geschäftsführung nieder und machte somit den Weg für Hövelmanns Sohn und Nichte als Doppelspitze frei. Rund 55 Jahre hat Josten in Duisburg-Walsum für Rheinfels/Hövelmann gearbeitet. Maßgeblich begleitete er den Aufstieg der exklusive Bier-Hövelmann (ging dieses Jahr komplett an Trinks) knapp sieben Mio Hekto großen Hövelmann-Gruppe (Rheinfels, Römerwall, Sinalco, Ardey, Fachingen) zu einem der führenden Getränkehersteller Deutschlands. Doch von der Bildfläche verschwunden ist er mitnichten. Josten wechselte als Vorsitzender in den neugegründeten Familienrat und kündigte an „selbstverständlich jeden Tag“ weiterhin ins Büro zu kommen. Ein versprechen, das er hielt.