Wann war das nochmal, als Günther Guder Gf von Pro Mehrweg wurde? 1996? Also vor einer Ewigkeit, auch in der grundsoliden Getränkebranche, in der die Verweildauer in Verbänden und auf Geschäftsführungsebene manchmal immer noch länger ist woanders. Guder blieb auf dem Posten auch, als er die Führung des GFGH- Bundesverbandes an Dirk Reinsberg abgab.
Diese Woche haute die Mehrweg-Allianz wieder mal die eigentlich schon alte Forderung nach eine Lenkungsabgabe für Einweg-Getränkeverpackungen raus. Neben der DUH zählen zur Mehrweg-Allianz noch die Privaten Brauer und eben Guders Pro Mehrweg, in deren Beirat sich wiederum die illustre deutsche Mehrweg-Branche versammelt - von Private Brauer-Gf Roland Demleitner über Logipack-Chef Torsten Hiller bis zu Dirk Reinsberg und DUH-Gf Jürgen Resch. Auslöser war vor zwei Wochen ein Vorpreschen der Gegenseite, als Verbände der alkoholfreien Getränkeindustrie, Verpackung und Einzelhandel ein gemeinsames Manifest unter dem Titel „Vielfalt von Verpackungen und funktionierende Pfandsysteme bei alkoholfreien Getränken in Deutschland sicherstellen“ veröffentlichten - darunter auch der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) und sogar die Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB und PETCYCLE), was für spezielle Irritationen auf der Mehrweg-Seite sorgte.
In solchen Zeiten braucht es Haudegen wie Guder, die über ein unglaubliches Netzwerk und ausreichend Entrüstungskapital verfügen. Vor der Bundestagswahl 2021 mit ihren politischen Weichenstellungen mobilisieren die Interessengruppen gerade ihre Kräfte. Und Guder? Ist wieder zurück auf der großen Bühne.
