Noch bevor der Lebensmittel-Lieferservice Knuspr im August zunächst in München startet, erreicht die tschechische Muttergesellschaft Rohlik durch eine Serie-C-Finanzierungsrunde Einhornstatus. Wie das Unternehmen mitteilt, habe es unter Führung von Investor Index Ventures weitere 100 Mio Euro eingesammelt und dadurch eine Unternehmensbewertung von 1 Mrd. Euro erzielt. Die Partner Partech, EBRD, J&T Banka, Quadrille Capital und R2G beteiligen sich demnach anteilig.
Das frische Geld, das wenige Monate nach einer ersten Finanzierung von 190 Mio Euro eingesammelt wurde, soll nun in deutschen Online-Supermarkt Knuspr gesteckt werden, der sich kurz vor dem Rollout befindet. Nach München soll von Bischofsheim aus der Großraum Frankfurt samt Wiesbaden und Mainz erschlossen werden. Für das Jahr 2022 sind nach Unternehmensangeben Düsseldorf, Köln, Essen und Dortmund in der Vorbereitung.
Die Rohlik Group ist mit ihrem Geschäftsmodell, das eigenen Angaben zufolge ein sechsmal so breites Sortiment anbietet wie die Fahrrad-Lebensmittel-Lieferdienste Gorillas, Flink und Konsorten, bisher in Tschechien, Ungarn und Österreich aktiv. Erich Comor, CEO bei Knuspr, rechnet damit, dass der Online-Lebensmittelhandel in Deutschland in den nächsten fünf Jahren einen Marktanteil von 30% erreichen werde. An dieser Entwicklung werde Knuspr "maßgeblichen Anteil haben". Comor hat große Ziele. So ruft er das Ziel aus, "in drei Jahren mit Knuspr rund 30 Mio Kunden mit besseren Lebensmitteln zu beliefern und mittelfristig die Nummer 1 im E-Food Business in Deutschland zu werden".
Rohlik-Gründer Tomáš Čupr: "Das zusätzliche Kapital hilft uns dabei schneller zu wachsen als ursprünglich geplant und beschleunigt den Auf-und Ausbau in den neuen Märkten, die technische Weiterentwicklung unserer Distributionszentren sowie die perfekte Umsetzung von Innovationen im gesamten Unternehmen." In naher Zukunft wolle Rohlik nach Rumänien, Italien, Frankreich und Spanien expandieren, "um der führende europäische Player zu werden", so Čupr.