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Ersatzprogramm: Hopfen an die Leine!

Analog zum heutigen Appell von Bauernpräsident Joachim Rukwied an die Bundesregierung, die Grenzen für ausländische Helfer in der Landwirtschaft so schnell wie möglich wieder zu öffnen und damit den Einreisestopp wenigstens teilweise aufzuheben, schlagen auch die Hopfenbauern Alarm: In den deutschen Anbaugebieten, vor allem im weltgrößten Anbaugebiet Hallertau, fehlen für die Zeit von Mitte April bis Mitte Mai geschätzt bis zu 15.000 Helfer, die die keimenden Hopfenstöcke ausputzen und anleinen.

Die Hopfenpflanzer zählen dabei neben Studenten, Arbeitslosen, Menschen in Asylverfahren und Abenteuerlustigen auch auf Betriebe aus der Branche, die ihre Angestellten - vor allem auch ihre Auszubildenden - für ein paar Wochen aufs Land schicken. Angesprochen sind damit explizit auch Unternehmen aus der Getränkebranche - Brauereien, GFGH, Zulieferer -, die allesamt an der Wertschöpfungskette beteiligt sind, an deren Anfang wiederum der Hopfen steht.

Bereits vergangene Woche hatte der Bayerische Brauer-Bund seinen Mitgliedern eine unmissverständliche Mitteilung verschickt: "Wir würden uns freuen, wenn sich viele Brauereimitarbeiter, die nun durch Freistellung, Auffüllung des Kurzarbeitergeldes oder durch Resturlaub die Möglichkeit haben, den Hopfenpflanzern wertvolle Hilfe zu leisten. Wir sind uns sicher, dass die direkte Hilfe aus der Branche ganz nebenbei auch das Wissen über den Rohstoff Hopfen erweitert und die Bindung an die Rohstoffproduzenten und Hopfenvermarkter aus der Hallertau stärkt".

Wie es von Seiten der Verantwortlichen heißt, kommt der Gesetzgeber solchen Initiativen derzeit sehr weit entgegen.

Hier die wichtigsten Ansprechpartner:

-  Die Interessen Gemeinschaft Qualitätshopfen Niederlauterbach (IGN) wirbt auf ihrer Website www.ign-hopfen.de/ um die Helden des Alltags: "Falls ihr also gerne an der frischen Luft arbeitet und die notwendige Freude & Schaffenskraft für das unvergessliche Erlebnis im Hopfengarten mitbringt, meldet euch bitte bei uns!  Es lohnt sich – die Bezahlung liegt bei 12,-€ pro Stunde. Verpflegung ist inklusive, Unterkunft kann in Absprache mit dem Hopfenbetrieb gestellt werden." Anmeldung in diesem Fall per Email an info(at)ign-hopfen.de oder telefonisch unter 08442/962030

- Der Hopfenhändler Barth rekrutiert ebenfalls Hopfenhelfer unter www.barthhaas.com/hopfencrew. Motto: "Starte jetzt Dein Abenteuer auf Zeit: Komm in die Hopfencrew!"

- Das Land hilft ist eine Plattform unter dem Mantel des Ernährungs- und Landwirtschaftsministeriums, die auf eine Datenbank verweist, in der bislang mutmaßlich über 40.000 Freiwillige eingetragen sind. Die Crux dabei: Diese Freiwilligen müssen nicht zwingend Hopfenbauern zugeteilt werden, es ist eine Plattform für die gesamte Landwirtschaft.

- Der Hopfenpflanzerverband Hallertau hat selbst noch keine eigene Plattform errichtet, bereits aber großflächig u.a. Studentenwerke angeschrieben.

 

 

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