Der Bundesverband des GFGH schlägt Alarm. Nach einer Mitgliederbefragung verzeichneten die Getränkefachgroßhändler im Jahr 2020 im Durchschnitt rund 30% Umsatzeinbußen gegenüber 2019 (was sich im Lockdownjahr 2021 fortsetzt). Knapp 20 Prozent sehen ihre Existenz gefährdet. Zwar seien staatliche Hilfen angenommen worden - 80 Prozent der GFGHs beanspruchen Kurzarbeit. Doch aus der Sicht der Mehrheit der Fachgroßhändler (57 Prozent) sind diese nicht ausreichend.
Das Hauptproblem sieht der Verband darin, dass viele GFGHs sowohl Gastro- als auch Handelsumsätze drehen. Deshalb fallen die Umsatzeinbrüche (im Gegensatz zu den Ergebnissen) oft moderat aus. Die Überbrückungshilfe III greift aber erst ab 30% Umsatzverlust. Nach der Befragung des Verbands haben deshalb 32 Prozent der Unternehmen überhaupt keine Überbrückungshilfe erhalten.
Verbandschef Dirk Reinsberg mahnt: "Die Unternehmen haben nicht nur über Monate hinweg finanzielle Verluste zu verkraften, sondern müssen zur Zeit darüber hinaus miterleben, wie die Wirtschaftshilfen zu einer Wettbewerbsverzerrung führen. Direkte Mitbewerber, die Überbrückungshilfen in Anspruch nehmen können, können darüber nicht nur richtigerweise einen Teil ihrer Verluste ausgleichen, sondern erhalten auch gezielte Investitionen in die Zukunft (Digitalisierung und betriebsnotwendige Anschaffungen) erstattet.
Der Verband erachtet die Umfrage als repräsentativ. „Die Rücklaufquote dieser Mitgliederbefragung war mit weit über 40 Prozent sehr hoch und gibt somit ein gutes Stimmungsbild der Branche wieder“, bekräftigt Reinsberg.