Bekommen Sie irgendwelche Staatshilfen, und sind diese für Sie als gastronomieorientierter Fachhändler ausreichend bzw. sind Sie überhaupt bezugsberechtigt?
Wir machen 70% unseres Gesamtumsatzes im Gastronomie- und Veranstaltungsgeschäft. Ja, wir sind antragsberechtigt und haben bereits Abschläge bekommen. Damit schaffen wir das schon. Des Weiteren nutzen wir das Instrument der Kurzarbeit, die wir gerade verlängert haben. Für die Mitarbeiter ist das ein hartes Brot, hier muss man intensiv an der Motivation arbeiten.
Wie gestaltet sich die Zukunft ihres Unternehmens und die der Gastronomie?
Im Falle eines Restarts steht der Fachgroßhandel hinsichtlich Qualität und Quantität vor neuen Problemen. Schon heute haben Hersteller angekündigt, nicht das ganze Sortiment bei einer Wiedereröffnung liefern zu können. Auch eine Preiserhöhung muss früher oder später umgesetzt werden (CO2-Steuer etc.).
Auch wenn erschreckend viele Wirte keine Hilfe bekommen oder bekommen haben, glaube ich fest an die Gastronomen: Einzelkämpfer, junge Kreative und Alteingesessene werden weitermachen. Die Systemgastronomie – siehe Vapiano – muss man stärker hinterfragen. Die Finanzierung seitens der Industrie wird künftig sicherlich sehr unterschiedlich ausfallen. Wie und wann der Veranstaltungsbereich mit seinen vielen Zuarbeitern und Beteiligten (Veranstalter, Schausteller, Agenturen etc.) wieder zurückkommen kann, ist unklar.
Jürgen Krille ist geschäftsführender Gesellschafter des Geva/Team Beverage-Mitglieds K+K GFGH Krille in Riesa.
Weitere Stimmen aus dem GFGH:
Sascha Bee, Getränke Bee
Uwe Lammers, Beckkröge
Ralf Krämer, Krämer Getränke
Andreas Tadsen, Getränke Tadsen
Martin Hartmann, GFGH Hartmann
Artikel aus INSIDE 871