Ihre schlimmsten Erfahrungen zu Corona?
Wir haben mit der Industrie jahrelang in Gastwirte investiert, die jetzt Insolvenz anmelden. Die Gastwirte machen dann einfach mit dem weiter, der das günstigste Angebot macht. Da interessiert es nicht mehr, was wir über Jahre oder Jahrzehnte zusammen aufgebaut haben.
Wie läuft generell die Zusammenarbeit mit den Wirten?
Früher hat sich der Gastronom noch richtig ums Bier gekümmert, um die Pflege der Anlagen, es gab noch Schankvereinbarungen. Mich ärgert es, dass Brauereien und wir Gastro-Verleger Finanzierungen auf die Beine stellen und dem Bier so wenig Bedeutung geschenkt wird und es keine Untergrenzen beim Bierpreis mehr gibt. Dem Wein wird viel mehr Bedeutung geschenkt. Da wird das Personal geschult und es werden Aktionen wie „Wein der Woche“ gemacht, meistens ohne dass die jeweiligen Weingenossenschaften dafür was investieren müssen.
Fühlen Sie sich von der Industrie ausreichend unterstützt?
Immer wieder komme ich zu Gastronomen, die das Bier für 30 € pro hl billiger im Keller stehen haben, als ich es an der Rampe abhole. Da gibt’s dann noch eine Rückvergütung drauf. Und dann gibt’s da immer noch einen „Kollegen“, der es nochmals billiger macht. Das ist eine Markenvernichtung, wie es sie noch nie gegeben hat. Die Marken werden über die Gastronomie kaputt gemacht.
Sascha Bee ist geschäftsführender Gesellschafter des Gefako-Mitglieds Getränke Bee in Esslingen
Weitere Stimmen aus dem GFGH:
Uwe Lammers, Beckkröge
Ralf Krämer, Krämer Getränke
Jürgen Krille, K+K Krille
Andreas Tadsen, Getränke Tadsen
Martin Hartmann, GFGH Hartmann
Artikel aus INSIDE 871