Noch kein INSIDER?

JETZT ZUGANG SICHERN!

Wählen Sie Ihre Anmeldeoption.

Schnell und unkompliziert INSIDER werden!

Weiter

Minister schicken Brummifahrer ins Bett

Dramatische Entwicklung bei der Lkw-Logistik: Die EU-Verkehrsminister wollen, dass bei den LkW-Fahrern künftig für gleiche Arbeit am gleichen Ort gleicher Lohn gelten soll - und dass die Fahrer nicht mehr in ihren Führerhäusern übernachten dürfen. Fuhrunternehmer sollen verpflichtet werden, Unterkünfte für ihre Fahrer zu bezahlen. Der Europäische Gerichtshof hatte bereits im Dezember 2017 zu den Pausenzeiten der Fernfahrer geurteilt: Fahrer dürfen die vorgeschriebene wöchentliche Ruhezeit von 45 Stunden nicht in ihrer Kabine verbringen. Das soll jetzt umgesetzt werden. Nicht betroffen sind demnach die normalen Ruhezeiten während der Fahrt-Pausen.

Wie das im Detail in der Praxis umgesetzt werden kann, ist noch vollkommen unklar. Ohnehin muss erst noch das EU-Parlament zustimmen. Der Beschluss der Verkehrsminister geht allerdings noch weiter; u.a. sollen Kraftfahrer maximal vier Wochen am Stück in Europa unterwegs sein dürfen.

Druck gemacht hatten zuletzt unter der Ratspräsidentschaft Österreichs vor allem die Verkehrsminister von Deutschland, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Schweden und Luxemburg. Vor allem diese Staaten beklagten Sozialdumping in der Lkw-Branche. Widerspruch kommt bis zuletzt wie zu erwarten aus osteuropäischen Ländern wie Polen, Rumänien und Bulgarien, die um Aufträge für ihre Speditionen fürchten.

In Deutschland fehlen nach Schätzungen von Exporten derzeit bis zu 80.000 Lkw-Fahrer, im nächsten Jahr dürfte diese Zahl noch größer werden (INSIDE 816). Bereits jetzt zeichneten sich (auch ohne die Einbeziehung der Kosten für Übernachtungen) teils massive Preissteigerungen in der Logistikbranche ab.

Kopf der Woche
08.11.2024

45
/2024

Jannik Weitzl

Weiterlesen
Print-Ausgabe
08.11.2024

Neu!
#963

AB Inbevs Epic Desaster

Zum Inhalt