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#877

Maisel bremst: Bleibt Hell in der Spur?

Ein Püls bitte: Was geht in Franken?

Im engsten Umkreis der Brauerlager Kulmbacher, Maisel und Leikeim blieb der fränkische Asterix Püls in Weismain bislang unter dem Brancheradar. Das ändert sich jetzt.

Auf Anfrage von INSIDE dementierte Hans-Josef Püls, 60, etwas mit einem von Prof. Dr. Ing. Jens Voigt lancierten Verkaufsanzeige in der Brauwelt (Mai-Ausgabe) zu tun zu haben, die eine „gut gehende Privatbrauerei in Süddeutschland“ mit „technisch erstklassiger, moderner Ausstattung“ feilbietet. Auch sonst: „keine Verkaufsabsichten“. Voigt war bislang allerdings eher als Sachverständiger in Brauereifragen denn als Brauereiverkäufer in Erscheinung getreten. Er und Püls kennen sich aus gemeinsamen Zeiten in Weihenstephan, sozusagen eine schlagende Verbindung. Das allein heißt noch nichts, doch INSIDER glauben trotz aller Dementi an einen Feldversuch in Weismain: Will da jemand schnell mal den Marktwert checken?

Mitte Dezember 2020 verstarb mit Seniorchef und Bundesverdienstkreuz-Träger Hans Püls, 90, die graue Eminenz der ziemlich effizienten Püls-Bräu. Unter seiner Herrschaft, sind sich INSIDER sicher, wäre die Brauerei nie verkauft worden. Doch nun? Enkel Johannes Püls, 28, einem Juristen, werden mehr Ambitionen auf eine Karriere als Staatsanwalt denn auf die eines Bräus nachgesagt; Theresia Püls gilt nicht als Geheimfavoritin für die Brauerei-Nachfolge. Dabei ist das Haus technisch gut aufgestellt.

Die von Branchenbeobachtern geschätzten 80.000 hl Bier (zumeist Schraubverschluss) und 150.000 hl AfG – darunter Libella – fließen aus einer tipptopp ausgestatteten Anlage. Ihren hohen Gastronomieanteil haben die Püls‘ über Jahre allerdings wohl teuer erkauft. Zudem leisten sie sich einen für heutige Zeiten formidablen Heimdienst-Fuhrpark mit Doppelbesetzung á la Rapp – gerade mal 6 km von der (zusammen mit Altenburg) 400.000 hl großen Leikeim (Altenkunstadt) und keine 20 km von Kulmbach entfernt. 

INSIDER fragen sich nun, ob und wie ernsthaft Hans Püls (entgegen allen offiziellen Verlautbarungen) eine weiße Fahne für seine mit weit über 100.000 hl Brau-Kapazität ausgestattete Brauerei rausgehängt hat. Wer könnte Interesse (und Kleingeld) mitbringen? INSIDER halten es für unwahrscheinlich, dass die Püls-Gastronomie Begehrlichkeiten beim Platzhirsch Kulmbacher Gruppe weckt. Und auch die direkten Nachbarn Leikeim gelten eher nicht als Adressat der (eisern dementierten) Offerte, eher schon ein Fremder, der sich in Oberfranken Bierterroir kaufen will. Man kann‘s ja mal versuchen.       

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