Noch zur Jahresmitte hatte das Exekutivbüro des Comité Champagne derart schöne Zahlen reportiert, dass der Edel-Schaumweinfraktion die Freudentränen nur so aus den Augen spritzten: 14% mehr Champagner im ersten Halbjahr 2021 ausgeliefert als im gleichen Zeitraum des bisherigen Rekordjahres 2018! Aus Deutschland 40% mehr Bestellungen! Doch schon ziehen sich dunkle Gewitterwolken über dem kollektiven Feierbiest zusammen. Nicht nur Marktführer LVMH hat Lieferschwierigkeiten, auch andere Hersteller klagen über Engpässe wegen niedriger Erntemengen 2020. Zwar wurde ganz nüchtern der Hektarhöchstertrag der Lese 2021 schnell noch auf 10.000 Kilo festgelegt, 25% mehr als 2020. Doch es hilft nichts: „Die einen“, raunen INSIDER hinter vorgehaltenem Champagnerglas, „haben nicht genug eigene Trauben, die anderen Fehlplanungen oder Ernteausfälle“. Werden also die Preise steigen? Werden wir aus dem Jahr am Ende trocken rausgehen? Damit eben das auch bei künftigen Redaktionssitzungen nicht passiert, haben wir dezent 25 Flaschen Dom Pérignon in den Kühlschrank gestellt. Der Herbst kann kommen.
Artikel aus INSIDE 886