Es sollte eine Lappalie sein, und wuchs sich zum Politikum aus: Die Absatzmelde-Plattfom Gedat will einen Teil ihrer Dienstleistung künftig über einen neuen Datenserver ziehen, einen externen. Die Wahl fiel auf die Amazon-Tochter AWS, die in Frankfurt ein Rechenzentrum für Cloud-Datenspeicherung unterhält. Dort ist der Riese Amazon an deutsches Recht gebunden, auch an die DSGVO, wie die Gedat nun betont. Dennoch regt sich Widerstand. Mit einer kurzen, zehntägigen Widerspruchsfrist kam die Gedat zuvor ihrer Informationspflicht nach. Einige Fachgroßhändler wie z.B. Vosskamp, Borken, haben ihre Zustimmung verweigert. Offenbar hat Gedat-Chef Wolfram Scholz unterschätzt, welche Ängste allein der Name Amazon bei Fachgroßhändlern auslöst, obwohl die bei ihren Absatzmeldungen per Mail, Excel-Tabelle oder vereinzelt auch noch Fax keinerlei Sorge um ihre Daten haben. Sogar den Datenschutzbeauftragten der Stadt Hamburg hat die Gedat nun für eine Prüfung angefragt. Scholz ist entspannt: Falls sich die GFGHs dennoch querstellen, könnte – wenngleich aus technischer Sicht suboptimal– eine andere Cloud angemietet werden.
Artikel aus INSIDE 859