Seit 2013 ist Christian Rasch, 51, Alleinvorstand der Staatlichen Rothaus-Brauerei. Zuvor war die Stelle ein beliebtes Austragsstüberl für altgediente Politiker. Mit Rasch holte sich Rothaus erstmals seit Hans Pfender (Vorstand von 1966 bis 1991) wieder einen Nicht-Politiker und Biermann in den beschaulichen Hochschwarzwald.
Der gebürtige Lörracher legte nach seinem Studium der Hotelwirtschaft innerhalb der Radeberger Gruppe eine blitzsaubere Konzernkarriere hin. Vom Gebietsleiter Südbaden bei Binding/Radeberger arbeitete sich Rasch zum Verkaufsleiter hoch, ehe er zum Gf der von Radeberger übernommenen Stuttgarter Hofbräu ernannt wurde.
Den stets sinkenden Bierausstoß bei Rothaus konnte aber auch Rasch bisher nicht stoppen. 2008 steigerten die Schwarzwälder zuletzt ihre Produktion. 941.000 hl waren es damals. Heute dürften es keine 700.000 hl mehr sein. INSIDER gehen davon aus, dass diese Marke mittlerweile deutlich unterschritten wird.
Auch die jährlich an die Beteiligungsgesellschaftdes Landes Baden-Württemberg ausgeschüttete Dividende ist von einst stabilen 17 Mio Euro sukzessive auf unter zwölf Mio Euro abgerauscht. Beim Umsatz legte Rothaus im Geschäftsjahr 2018 immerhin um 3,9% auf 77,7 Mio Euro zu. Und das entlohnte das Land Baden-Württemberg laut Beteiligungsbericht2019 des Staatsministeriums mit einer fürstlichen Vergütung in Höhe von 387.580 Euro. Das sind 45.000 Euro mehr als im Jahr zuvor. Die Grundvergütung lag 2018 bei 282.500 Euro. Für 2019 dürfte das Gehalt inkl. diverser Vergütungen allerdings wieder um einiges geringer ausfallen. Hohe Prämien sind angesichts eines Absatzminus‘ von (laut Marktforschung) über 15% nicht angemessen.