Die Aufwertung des japanischen Yen beschert der Brauereigruppe Asahi einen unerwarteten Gewinn von 30 Milliarden Yen (222 Millionen Britische Pfund oder 265 Millionen Euro). Am 19. April hatten sich der japanische Brauer und der Weltmarktführer AB InBev drauf geeinigt, dass dieser im Falle der erfolgreichen Übernahme von SABMiller ein Paket, bestehend aus den Brauereien Peroni (Italien), Grolsch (Niederlande) und dem Craftbrewer Meantime (Großbritannien) an Asahi weiterverkauft. Die gesamte Produktion dieser Brauereien dürfte bei rund 5,5 Millionen Hektolitern liegen. Als Verkaufspreis wurde die Summe von 1,8 Milliarden britische Pfund vereinbart.
Was keiner ahnen konnte, war der Brexit, der den Wert des britischen Pfundes seit der Vereinbarung vom April um 14,1% zum japanischen Yen einbrechen ließ. Die Japaner erhalten dadurch indirekt eine Ermäßigung des Kaufpreises um eben diesen Prozentsatz. Damit kann Asahi wieder eine kleine Reserve in die Kriegskasse legen, wenn demnächst die Osteuropa-Aktivitäten von SABMiller, einschließlich der Marken Pilsener Urquell, Tyskie, Lech und Dreher unter den Hammer kommen.
Die Verkäufer, d.h. die Aktionäre von SABMiller, dürften trotzdem nicht traurig sein. Der Kauf von Peroni im Jahr 2003 kostete die Briten mit südafrikanischen Wurzeln seinerzeit rund 410 Mio. Euro, 2007 kauften sie Grolsch für 816 Mio Euro und 2015 Meantime für rund 168 Mio. Euro. Alles zusammen zahlten sie also zum jeweiligen Stichtag einen Kaufpreis von knapp 1,4 Milliarden Euro und verkauften im April das Gesamtpaket für 2,55 Milliarden Euro weiter. Selbst nach der Pfund-Abwertung dürfte also unter dem Strich noch genug übrig bleiben, wenn der Verkauf demnächst endgültig über die Bühne geht.