Nicht nur in Deutschland ist Aldi für seine Discountpreise und aggressiven Eigenmarken bekannt. Nun ist auch der schottische „Punkbrewer“ BrewDog Opfer eines recht dreisten Plagiats seiner Kultmarke Punk IPA geworden.
Nachdem Aldi UK letzte Woche in seinen schottischen Märkten seine neue Eigenmarke Anti Establishment IPA angeboten hatte, das bewusst mit dem rebellischen Image des schottischen Craft-Brewers spielt und von der Farbgebung ebenfalls an das Kultbier erinnert, antwortete BrewDog-Chef und Mitgründer James Watt am Donnerstag (20.8.) mit einem Tweet: „Inspiriert von Aldis Kopie von Punk IPA von gestern machen wir ein neues Bier. YALDI IPA kommt bald! Vielleicht verkaufen unsere Freunde @AldiUK es sogar in ihren Läden?“ – garniert mit der Abbildung einer Dose gleichen Namens im Aldi-Look. Yaldi ist ein Wortspiel mit dem Namen des Discounters und ist im schottischen der Begriff für große Freude.
Per Twitter zur Kooperation?
Was Watt aber nicht wusste, ist die Tatsache, dass die Overtone Brewing aus Yorkshire bereits ein NEIPA dieses Namens im Programm führt. Aldi nahm daher den Ball auf und antwortete ebenfalls auf Twitter: „Wir würden bei einem ALD IPA mitmachen, schickt uns einen Dosentray und wir werden darüber sprechen“? Das wiederum beantwortete BrewDog umgehend mit einem neuen Entwurf der Dose, nun mit dem Namen ALD IPA und dem Kommentar: „Wir haben den Namen in ALD IPA geändert und werden einen Dosentray schicken. Wir freuen uns darauf, dies möglich zu machen.“ Wie es scheint, ist der rebellische Punkbrewer aus Schottland, der mit seinem Punk IPA bereits in den schottischen Aldi Stores gelistet ist, vor der geballten Distributionskraft des deutschen Discounters nun doch zahm geworden. Gegenüber dem britischen Magazin The Grocer bestätigte Watts, dass die Offerte durchaus ernst gemeint ist. Oder der Brauer fühlt sich nur einfach geschmeichelt: „Die Zeit, sich Sorgen zu machen, ist, wenn dich niemand kopiert“, wird Watts zitiert, oder um es mit Oscar Wilde zu sagen „Nachahmung ist die höchste Form der Anerkennung“.
Artikel aus INSIDE 859
