Die Eifel setzt auf neue Produkte und eine langfristige Markenstrategie.
Die 2019 noch 6,5 Mio hl große Bitburger Braugruppe erlebt ein schweres Jahr, das Gastrodesaster lässt sich im Volumen nicht auffangen (Gesamtabsatz: -11% per 30.6.), im Ertrag schon gar nicht. Die Gesellschafterfamilien müssen auf ihre aus den Vorjahren gewohnten Apanagen verzichten. Schon im Juni hat Vorstandssprecher Axel Dahm Restrukturierungen angekündigt. Mit 1.700 Mitarbeitern ist die fassbierlastige Braugruppe im Vergleich zu Wettbewerbern wie Krombacher oder Veltins sehr üppig ausgestattet.
Dahms Kernthema sind freilich die Marken. Oberste Priorität genießt die Hauptmarke Bitburger, die über 60% zum Gesamtumsatz beiträgt. Parallel zur alten klassischen Premiumpils-Welt soll Bitburger jünger werden. Das heißt in Zeiten von Regionalität- und Spezialitätenboom: authentischer, greifbarer, mit Schwerpunkt auf Qualität. Laut Dahm habe Bit bereits überproportional jüngere Kunden gewonnen. Als Vehikel setzt die Eifel verstärkt auf die Stubbi-Flasche, die jetzt auch bei Presenting und Werbung außerhalb des Kernmarkts als die Bitburger-Flasche abgebildet wird. Es ist ein sehr langer Weg. Für den Dahm sehr viel Zeit benötigt.
Dem Außendienst auf der virtuellen Handelstagung wurden weitere Spezialitäten vorgestellt. Der Bitburger Cider (bisher nur in Dose) wird demnächst auch in Flasche gefüllt und testweise um eine Cola-Cider-Variante ergänzt. Analog zum erfolgreichen Bitburger Winterbock geht im Frühjahr ein Maibock in den Markt. Die größte Überraschung: Nicht unter dem Namen Bitburger startet eine Grevensteiner-Replik namens Eifeler Landbier. Vorerst nur in der Gastronomie, erst ab 2022 oder 23 im Handel.
Artikel aus INSIDE Printausgabe 862