Augustiner-Bräu sieht Handlungsbedarf im Vertrieb. Zwar reicht das Plus in der Flasche, um die kapitalen Gastroverluste auszugleichen. Doch Chiemseer, Tegernseer, Bayreuther, Arco und die vielen Kleinen performen besser, weiß auch die Augustiner-Führung, die seit einigen Jahren Kunde bei den Marktforschern von Nielsen ist. Es deutet sich eine Zeitenwende an. Der Mythos einer Brauerei ohne aktivem Vertrieb, mit möglichst wenig Kundenkontakt zu LEH und Fachhandel, wackelt: Zuletzt im Spätsommer, als der GFGH gebeten wurde, seine Abholfenster „bitte noch in diesem Braujahr“ zu nutzen. Das hörte sich fast schon nach internen Mengenzielen an. Die Brauerei befindet sich mit knapp 1,7 Mio unverändert an der Kapazitätsgrenze, doch wird laut INSIDERN über eine dritte Abfüllanlage nachgedacht, die langfristig ausgelastet werden müsste. Zur „Unterstützung des Vertriebs“ hat jetzt unterhalb von Verkaufschef Ralph Schömig ein AB Inbev-Veteran angedockt. Ralph Breunig (dessen Bruder in Aschaffenburg eine Augustiner-Wirtschaft betreibt), Ex-Spaten-VKL und 15 Jahre Inbevs Österreich-Exportchef, soll laut INSIDERN Märkte strategisch analysieren, aber auch die Key Accounts unter die Lupe nehmen.
Artikel aus INSIDE 862